Stress ist ein alltägliches Phänomen, das jeden Menschen betreffen kann. Er entsteht, wenn Anforderungen an eine Person deren Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen. Obwohl kurzfristiger Stress in bestimmten Situationen hilfreich sein kann, um Leistungsfähigkeit zu steigern, kann chronischer Stress erhebliche negative Auswirkungen auf das tägliche Leben, auf die Leistungsfähigkeit und auch auf die Gesundheit haben.
Wir unterscheiden zwischen kurzfristigem und chronischem Stress.
Kurzfristiger Stress kann durch die Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol zu einer kurzfristigen Leistungssteigerung führen. Er treibt uns zu Höchstleistungen. Im früheren Zeiten folgte nach diesem kurzfristigen Stress (Beispiel: Angriff durch einen Säbelzahntiger, erfolgreiche Flucht oder erfolgreicher Kampf) eine Phase der Ruhe und der Entspannung (Sitzen am Feuer, Lachen, Essen entspanntes Einschlafen).
Diese Entspannungsphasen fehlen beim chronischen Stress. Chronischer Stress führt oft zu einem Leistungsabfall. Menschen, die unter chronischem Stress stehen, fühlen sich oft überfordert und unfähig, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Oft begleiten sie Schlafstörungen, Appetitveränderungen und ständige Müdigkeit. Es folgen Burnout-Symptome wie emotionale Erschöpfung, Depersonalisation und reduzierter Leistungsfähigkeit, welche wiederum Fehlern und kognitiven Störungen zu Folge haben. Dies zeigt sich sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext, da die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und effektiv zu arbeiten, stark eingeschränkt sein kann.
Auch zwischenmenschliche Beziehungen werden durch chronischen Stress beeinflusst. Gestresste Personen neigen dazu, gereizt und ungeduldig zu sein, was Konflikte und Missverständnisse in Beziehungen fördern kann. Stress kann auch zu sozialem Rückzug führen, da Betroffene oft das Bedürfnis haben, sich zu isolieren, um mit ihren Belastungen fertig zu werden. Dies kann Freundschaften und Partnerschaften belasten und langfristig sogar zu Einsamkeit, Depressionen und sozialer Isolation führen.
Gesundheitliche Probleme durch chronischen Stress
Langfristiger Stress kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Er erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt. Stress schwächt das Immunsystem, wodurch die Anfälligkeit für Infektionen steigt. Ausserdem wirkt er sich über das Immunsystem auch auf Hirn und Psyche aus.
Er kann psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen begünstigen. Auch körperliche Beschwerden (sogenannte somatoforme Erkrankungen) wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und muskuläre Verspannungen sind häufige Begleiterscheinungen von Stress.
Fazit
Chronischer Stress hat weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit. Es ist wichtig, Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln, um die negativen Folgen zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, Entspannungstechniken und ein gutes soziales Netzwerk. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit Stress und dessen Ursachen kann die Lebensqualität und die Erhaltung der Gesundheit nachhaltig verbessert werden.