Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS): Eine Herausforderung in der Nach-COVID-Ära

Okt. 14, 2024

Das Chronische Erschöpfungssyndrom, auch bekannt als Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS), ist eine komplexe, oft schwächende Erkrankung, die durch eine Reihe von belastenden Symptomen gekennzeichnet ist.

ME/CFS tritt am häufigsten bei Menschen im Alter von 15 bis 40 Jahren auf, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Charakteristisch für ME/CFS ist eine ausgeprägte Belastungsintoleranz, bei der selbst geringe Anstrengungen eine deutliche Verschlechterung der Symptome hervorrufen können, die als Post-Exertional Malaise (PEM) bezeichnet wird.

ME/CFS umfasst eine Vielzahl von Symptomen, die von Person zu Person variieren können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

1. Die eben erwähnte Post-Exertional Malaise (PEM): Eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, die Tage bis Wochen anhalten kann.

2. Müdigkeit im Alltag: Eine überwältigende, anhaltende Müdigkeit, die durch Ruhe oder Schlafen nicht gelindert wird.

3. Schmerzen: Variierende Schmerzen, insbesondere Muskel- und Kopfschmerzen, sowie gelegentlich Gelenkschmerzen.

4.Kognitive Beeinträchtigungen (Brain Fog): Schwierigkeiten bei längerer Konzentration, Gedächtnisprobleme, Wortfindungsstörungen und verlangsamtes Denken.

5. Schlafstörungen: Probleme beim Ein- und Durchschlafen sowie ein nicht erholsamer Schlaf.

6. Posturales Tachykardiesyndrom (POTS): Ein Syndrom, welches bei etwa 25% der ME/CFS-Patienten auftritt. Dieses Syndrom ist durch mindestens drei Monate anhaltenden Schwindel, Übelkeit, Benommenheit oder Sehstörungen und einen Anstieg der Herzfrequenz um mindestens 30 Schläge pro Minute oder auf mindestens 120 Schläge pro Minute beim Wechsel vom Liegen zum Stehen gekennzeichnet.

7. Intoleranzen: Empfindlichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln oder chemischen Stoffen.

Behandlungsmöglichkeiten

Das Chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) stellt eine erhebliche Belastung für die Betroffenen dar und nach einer Studie fühlen sich viele der Betroffenen nicht ernst genommen oder sogar alleine gelassen mit ihrer Erkrankung.

Derzeit gibt es keine Heilung für ME/CFS, daher konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören: Therapieansätze mit Melatonin oder Antidepressiva zur Behandlung der Schlafstörungen, Schmerzmittel zur Schmerztherapie und

Strategien zur Verbesserung der kognitiven Funktionen, Ernährungstherapie zur Unterstützung des Immunsystems und zur Vermeidung von Unverträglichkeiten, Physiotherapien oder Rehabilitationsmaßnahmen.

Ausblick

Die Forschung zu ME/CFS und insbesondere zu den möglichen Zusammenhängen mit COVID-19 steht noch am Anfang. Es ist jedoch klar, dass ein besseres Verständnis der Pathophysiologie und der Auslöser dieser Krankheit dringend erforderlich ist, um effektive Behandlungen zu entwickeln und den Betroffenen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Bis dahin bleibt es eine Herausforderung für Patienten und medizinisches Fachpersonal, die vielfältigen und oft belastenden Symptome zu managen.